LoRa, LoRaWAN und Meshtastic – Funktechnik der Zukunft

Beim letzten Klubabend stand moderne Funktechnik im Mittelpunkt: Roland, OE8RPK und Sebastian, OE8SQK präsentierten einen Vortrag über LoRa und LoRaWAN, zwei Technologien, die in der Funk- und IoT-Welt derzeit für großes Interesse sorgen.

In verständlicher Weise erklärten sie, wie sich diese Verfahren von klassischen Funkanwendungen unterscheiden und welche Möglichkeiten sich gerade für Funkamateure daraus ergeben.

LoRa (Long Range) ist ein energiesparendes Funkverfahren basierend auf einer speziellen Spreizbandmodulation, das hohe Reichweiten bei sehr geringer Sendeleistung ermöglicht. In Europa werden dafür überwiegend die ISM-Frequenzbänder um 433 MHz und 868 MHz genutzt. Je nach Umgebung und Antennenausstattung lassen sich Reichweiten von wenigen hundert Metern in Städten bis zu mehreren Kilometern im freien Gelände erzielen.

LoRaWAN erweitert dieses Prinzip zu einem Netz mit Gateways und Servern, über die Daten von vielen Geräten gesammelt und ausgewertet werden können – ideal für Sensoranwendungen, aber auch für Experimente im Bereich Amateurfunkdatenübertragung.

Ein besonderer Schwerpunkt des Abends lag auf Meshtastic, einem offenen Kommunikationsprojekt, das LoRa für den Aufbau von Mesh-Netzwerken verwendet. Hierbei bildet jeder Knoten („Node“) automatisch Verbindungen zu Nachbarknoten, sodass auch bei größeren Entfernungen oder Hindernissen stabile Datenpfade entstehen. Über diese Struktur lassen sich Textnachrichten und GPS-Positionen weitreichend und unabhängig von Mobilfunknetzen austauschen.

Die Kommunikation mit dem Smartphone erfolgt dabei komfortabel über Bluetooth, während das eigentliche Funknetz im Hintergrund arbeitet. Für den praktischen Aufbau stellten Roland und Sebastian die Heltec v4 Platinen vor – kompakte Mikrocontrollerboards mit integriertem LoRa-Modul, Display und WLAN. Passend dazu wurden auch 3D-gedruckte Gehäuse gezeigt, das Schutz und ein professionelles Erscheinungsbild bietet.

Zum Abschluss wurden die verschiedenen Netzformen – Punkt-zu-Punkt, Repeater, Mesh und WAN – anschaulich nach möglichen Distanzen eingeteilt und mit Praxisbeispielen untermauert. Viele Anwesende waren begeistert, wie diese moderne Funktechnik klassische Amateurfunkideen mit digitaler Kommunikation verbindet (Ground-to-Ground-Rekord 331 km, Mai 2024).

Besonders hervorzuheben ist das Potenzial für Notfallkommunikation: Sowohl Funkamateure als auch Bürgerinnen und Bürger können ohne Lizenz bevorzugt auf 868 MHz mitmachen, Mesh-Netze aufbauen, Textnachrichten und GPS-Positionen austauschen – unabhängig von Mobilfunk oder Internet.

Ein gelungener Vortrag, der Lust auf eigene Experimente mit LoRa und Meshtastic macht! 
Vorallem die ersten gesendeten Texte durch OE8NOK, Werner und OE8SPK, Hans mit dieser Technologie.

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